#4 Führung beginnt bei Dir!

In Führungsseminaren wird oft gelehrt, wie Du „richtig” kommunizierst, wie Du delegierst und Konflikte konstruktiv löst. Du lernst, wie Du Feedback gibst und erfährst was hinter Buzzwords wie „Agilität” und „Working Out Loud” steckt. Meistens geht es um die Beziehung zwischen Dir und Deinen Mitarbeitern. Wie kannst Du Deine Mitarbieter stärken, damit sie ihr volles Leistungspotential ausschöpfen können?
Prinzipiell ist das auch ganz wichtig und notwendig, denn all diese Aspekte, all diese Eigenschaften, die Du erlernst, beeinflussen den Aufbau von Vertrauen und somit ganz direkt auch die Zusammenarbeit. Doch die Basis von Führung ist die Selbstwahrnehmung und Deine Selbstführung, denn hast Du das Steuer Deines Lebens nicht selbst in der Hand, wird es schwierig andere zu führen.
#1 Selbstreflexion ist die Basis von Selbstführung
Der erste und wichtigste Schritt im Bereich achtsamer Führung, und damit einhergehend Selbstmanagement und Selbstführung, ist die Selbstreflexion. Richte hierfür die Aufmerksamkeit auf deine Person, deine Fähigkeiten und werde Dir deiner Potenziale und Werte bewusst.
Wie lauten die Werte, die Dich ausmachen und die Du vermitteln möchtest? Welche Haltung, welche Einstellung möchtest du in Bezug auf andere Mitmenschen einnehmen und was definierst Du für Dich als Erfolgserlebnis? Legst Du besonderes Augenmerk auf das Arbeitsklima und die Atmosphäre innerhalb des Teams und innerhalb des Unternehmens? Zielst du darauf ab, die Potentiale deiner Mitarbeiter zu entdecken und zu entfalten oder möchtest Du primär eine möglichst schnelle und effiziente Zielrealisierung erreichen?
Beginne also damit, Dein Denken und Handeln zu analysieren und hinterfragen, um mehr über Deinen Charakter herauszufinden und authentisch, Deiner Person entsprechend, führen zu können.
#2 FeeDback an Dich selbst
Eine besondere Herausforderung im Bereich Führung betrifft das Feedback. Feedback — das Konzept der konstruktiven Rückmeldung — ist nicht nur auf Mitarbeiter oder Personen in deinem Umfeld anzuwenden, sondern auch auf deine eigene Person. Stelle immer wieder Kontakt zu Dir selbst her, lerne DIR ein Feedback zu geben. Sowohl positiv als auch negativ. Erlaube Dir selbst auf die Schulter zu klopfen aber auch, Dich zu ermahnen, wenn du gedankenlos bist. Registriere, falls eine Handlung nicht deinen Werten und deiner inneren Einstellung entspricht und richte dich neu aus.
Hier kann es helfen, eine Art Feedbackbogen für dich selbst zu erstellen, den Du beispielsweise einmal in der Woche oder monatlich achtsam ausfüllst. So reflektierst Du nicht nur die vergangenen Ereignisse, sondern auch dein eigenes Handeln.
#3 Was muss weg und was darf bleiben
Führung bedeutet nicht nur, Strukturen innerhalb des Teams oder des Unternehmens schaffen zu wollen, sondern diese Strukturen auch auf den eigenen Geist und die eigenen Rituale zu übertragen. Beginne, in deinem Kopf und in deinem Leben aufzuräumen. Ein klarer Verstand ist die Voraussetzung, um mit Schärfe und Deutlichkeit agieren und interagieren zu können.
Sortiere deinen Tagesablauf und baue Pausen oder Aktivitäten ein, die dir Kraft für den Tag geben. Was muss weg und was darf bleiben?
#4 empowere Dich selbst
Führung hat auch immer etwas mit Weiterentwicklung zu tun. Nicht nur, dass es Führungsaufgabe ist Deine Mitarbeiter zu entwickeln/empowern - auch Du solltest dich stetig weiterbilden und entwickeln.
Nutze jede Gelegenheit und die Freude am Lernen, um deine Kompetenzen und dein Wissen auszubauen. Wenn Du deine Stärken und Schwächen genau kennst, kannst du auch deine Mitarbeiter zu Höchstleistungen ermutigen.
Das Wissen über die eigenen Stärken und Entwicklungsfelder ermöglicht Dir, in kritischen Situationen auf deine Stärken zu vertrauen und im Umkehrschluss zu wissen, für welche Herausforderungen und Fragestellungen Du lieber auf den Rat Anderer hören solltest. Durch die permanente Weiterentwicklung hast Du deinen „blinden Fleck“ weitestgehend verringert und damit eines deiner Hauptrisiken für ein Scheitern bestmöglich eliminiert.
Wer sich in einer sich kontinuierlich weiterentwickelnden und verändernden Welt nicht selbst auch weiterentwickelt, wird es in Zukunft nicht mehr zur erfolgreichen Führungskraft bringen.
Eines haben alle Punkte gemeinsam: Gehe immer wieder in eine Art „Inneren Check-In“ und überprüfe deine Intention sowie die Art und Weise der Umsetzung. Ehrliches, authentisches und nachvollziehbares Denken und Handeln sind gefragt. Lerne dabei Führung als aktive Auseinandersetzung mit dir selbst zu verstehen. Dies kannst Du direkt von der Arbeitswelt ins Privatleben transferieren. Schließlich geht es auch privat darum, authentisch deine Wahrheit leben und vermitteln zu können. Achtsamkeit kann Dich dabei unterstützen, indem sie deine Beobachtungsgabe stärkt und in entscheidenden Momenten einen Raum schafft, in dem Du dich selbst erkennen kannst.