Führung ohne Werte ist nicht möglich!
'Es ist nicht schwierig, zu führen, wenn man seine Werte kennt', hat Roy Disney, amerikanischer Drehbuchautor und Neffe von Walt Disney einmal gesagt. Was sich in der Theorie einfach anhört, ist in der Praxis schwierig: Wie bekommt man Klarheit über die eigenen Werte, über das, was einem am wichtigsten ist? Und – noch schwieriger: Wie gelingt es, den Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten zu erklären, was man persönlich meint, wenn man von Wertschätzung, Teamgeist oder Freiheit spricht? Wie kann in einer solchen Unterhaltung auch den Gesprächspartnern Raum gegeben werden, damit sie ihre eigenen Werte vermitteln können, so dass eine gemeinsame Verständigung möglich wird?
Eine Antwort darauf ist das Glaubenspolaritätenschema, abgekürzt GPA-Schema, entwickelt von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd am Institut für Systemische Arbeit in München (SySt®). Dieses Model ermöglicht eine sachliche Arbeit an Werten. Es ist einfach aufgebaut, so dass sich sowohl Führungskräfte selbst gut einzuschätzen lernen als auch die Zusammenarbeit mit und zwischen Mitarbeitern und dem gesamtem Team.
1. Die gelbe Tür: Wissen und Erkenntnis
Menschen, die den Raum ihrer Werte durch die Erkenntnistür betreten, sehen oft Erkenntnisgewinn und Lernen/Lernpotenziale als Quelle ihrer Stärken und als besonders wertvolle Ressource an. Sie verändern leichter vorhandene Strukturen und nehmen im Zweifel weniger Rücksicht auf bestehende Beziehungen.
2. Die grüne Tür: Organisation und Struktur
Am Pol der Organisation und Struktur sind die Methoden und Regeln für den Umgang mit Komplexität platziert. Worte/Werte wie: Regel, Pflicht, Ehrfurcht, Schuld/Unschuld, Ausgleich, Wirkung und Ursache, Verantwortung, Schutz und Entscheidung - sprechen für diese Ecke des Dreiecks. Mit Ordnung oder Struktur als Ressource im Rückblick blicken Menschen zunächst auf Gesetzmäßigkeiten, gewinnen leicht Orientierung und kommen so schnell in strukturiertes Arbeiten. Sie achten auf Ausgleich und Gerechtigkeit. Veränderungen fallen ihnen eher schwer.
3. Die rote Tür: Miteinander - Beziehung
Menschen, die den Raum ihrer Werte eher durch die Beziehungstür betreten, fragen bei neuen Aufgaben erst nach den sonstigen Beteiligten, legen Wert auf die Pflege von Netzwerken, vertrauensvollen Umgang mit den Mitarbeitern und interessieren sich weniger für abstrakten Erkenntnisgewinn.
Der Mittelpunkt
Bleibt man bei diesem Farben-Bild, so kann man den Mittelpunkt des Raumes als Symbol für den Zustand sehen, in dem alle drei Pole in gleichem Maß vertreten sind. Dieser Ort repräsentiert einen Zustand von Balance und ruhender Weisheit, einen Ort, zu dem alle gerne gelangen möchten, aber der nicht leicht zu erreichen ist.
Wie sieht die Farbverteilung in deiner Organisation aus?
Wie sieht die Farbverteilung in deiner Organisation aus?
Wenn du jetzt dieses Wissen auf die Situation in deinem Team anwendest, dann wird dir bestimmt schon klarer, wieso einige Mitarbeiter gut und andere schwierig miteinander auskommen. Es ist so, als sprächen sie verschiedene Sprachen. Deine Aufgabe als Führungskraft muss es sein, sich allen Perspektiven anzunehmen und ggf. zu vermitteln.
Mehr zu diesem Thema findest du in unseren Online Kursen. Wenn du Fragen hast, schreib uns gerne an: coaching@equilibrium.team